Friday, October 16, 2009

VINOSKOP

Hier im Tal steht jetzt nur noch die Sonne auf der riesigen Landesflagge, die über der Bühne gehisst im Nachthimmel steht. In der Ferne leuchtet ein gigantisches Kreuz auf dem Gipfel einer der Berge, die sanft die Stadt umgeben. Eine rumänische Folkrockband heizt vor uns ordentlich ein, doch auch hier ist die Luft für die Jahreszeit zu kalt. Beschwipst vom mazedonischen Rotwein entern wir mithilfe unseres Skopjer Lieblingstonmanns die Bühne beim wahrscheinlich letzten Open-Air des Jahres. Das Fußvolk ist zahlreich erschienen und uns höflich ergeben. Unsere Musik wird mit artigem Tanzen und Jubeln quittiert. Einer bösen Ahnung folgend beenden wir das Konzert aber bereits nach einer guten halben Stunde.



Der darauf einseztende Nieselregen spült die Gäste unter die Planendächer der aufgebauten Weinstände und die bezaubernden Stadtfeen zu uns in den Technikpavillion. Nicht nur der Rotweinrausch lässt unseren Abend immer wärmer und kuscheliger werden.
Die auf den Regen einsetzende Traufe allerdings schwemmt die letzten hartnäckigen Weintrinker nach Hause und unsere Träume in den Rinnstein.
Zwei niedliche Blutschinkwelpen führen uns, nachdem wir unsere Siebensachen aus dem Bus geholt haben, durch den kalten Schauer zum Taxi, das uns zu unserem Nachtlager weit draußen in den Bergen bringt. Die beiden Wonneproppen hinterlassen uns die Adresse des Hauses, die sich später noch als falsch herausstellen wird. Keine zehn Minuten halten wir es dort aus. Unsere Sehnsucht ist mindestens so stark wie unsere Unvernunft und so steigen wir gleich wieder ins Taxi, das wir vorsichtshalber vor der Haustür haben warten lassen. Den Rest der durchfrorenen, triefnassen Nacht bringen wir mit Körben unserer Feen, Burek von Mama und Taxiodysseen mit unserem Fahrer Dimitril zu. Unsere einziger Trost: B-E-L-L-A-N-T-I-N-E-S

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